Tartuffe


18.05.2025

Elegant gleitet der rote Vorhang der Bühne zur Seite, offenbart dem Publikum zwei junge Schauspieler, schockiert von einer Zeitungsanzeige; Wie kann man sich denn bitte um eine halbe Million Euro betrügen lassen!? „Klarer Fall von selber Schuld“, meinen sie, dann soll man sich halt eben nicht übers Ohr hauen lassen.

Aber – geht das wirklich so leicht?

Mit kreativen Kostümen und viel Talent nahmen uns die beiden DS-Kurse des zwölften Jahrgangs mit auf eine Reise durch die Zeit: Während hauptsächlich die Geschichte sich um Orgon dreht, einen Familienvater, welcher seit Neuestem eine innige Freundschaft mit einem ominösen Mann namens Tartuffe führt, den er entgegen den Anmerkungen und Warnungen seiner Familienmitglieder für den ehrlichsten Mann der Welt hält, sprangen wir zwischendurch wieder in die Realität. Von der spirituellen Wirksamkeit von Edelsteinen und Sternzeichen über Schneeballsysteme und Investitionen in unabhängige Bankwesen wurden kleine Alltagsbetrügereien, die Maschen, mit denen solche Aktionen funktionieren, und die Leichtigkeit, mit denen man diesen Maschen verfallen kann, teils komödiantisch, teils auch erschreckend realitätsnah dargestellt.

Ohne auch nur ein bisschen zu übertreiben, kann man behaupten, dass das Publikum gebannt an den Lippen der Schauspieler hing, mitfieberte, mitlachte, sich mitreißen ließ und auch noch auf dem Heimweg über kleine Details schmunzelte oder über einige Dialoge nachdachte.

Auch aus den Kursen selber kamen viele gute Rückmeldungen. Eine allgemeine ernsthafte Atmosphäre herrschte immer bei dem Proben, und jeder habe dafür hart gearbeitet, damit die beiden DS-Kurse dem Publikum einen spannenden Abend bereiten konnten. Innerhalb der circa fünfmonatigen Vorbereitungszeit wuchsen die Schülerinnen und Schüler zu einer richtigen Theatergruppe zusammen. Und dies war auch für das Publikum ersichtlich, dass alle Leute, die auf der Bühne waren, sich so gut kannten, dass sie die ganzen Szenen vor Publikum spielen konnten. Die Vorbereitungszeit mit dem Proben und letztendlich die Aufführung waren eine Belohnung für die monatelange harte Arbeit voller Unsicherheiten, die überbrückt werden mussten, voller Textpatzer, die ausgebügelt werden mussten, und voller Nervosität, weil die Premiere doch immer wieder ein spannender Moment ist. Für die Darstellenden war das alles eine neuartige und aufregende Erfahrung, an die sie sich auch weiterhin erinnern werden.

Molières „Tartuffe“, aufgeführt am 13.5. und am 15.5. 2025, spiegelte erfolgreich zwei Jahre DS-Unterricht, Freude und Übung wider.

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